Im Rahmen dieses ViLE-Webinars liegt der Fokus auf Werken, die von Künstlerinnen geschaffen wurden, und auf dem Kunstpfad in und um die Uni Ulm besichtigt werden können. Christine Söffing, künstlerische Koodinatorin des Atelier-Bereichs am Musischen Zentrum der Universität Ulm und selbst Künstlerin, führt durch diese Online-Führung.
1967 wurde die Universität Ulm als medizinisch-naturwissenschaftliche Hochschule gegründet, 1969 erfolgte die Grundsteinlegung auf dem Oberen Eselsberg. Bereits 1970 stellte man die ersten Überlegungen zur Kunst in der Architektur der Universität an, um in den folgenden Jahren auf Vorschlag der Architekten in Abstimmung mit den Nutzern und der Kunstkommission Baden-Württemberg 15 bedeutende Werke anerkannter zeitgenössischer Künstler in und um die Universität zu realisieren. Ende der achtziger Jahre wurde von Rektor und Ministerpräsident die Idee der Wissenschaftsstadt geboren, mit dem Ziel, in enger Zusammenarbeit zwischen Universität und Industrie
zukunftsweisende Grundlagenforschung zu betreiben. Die Umsetzung dieser Idee erforderte eine zusätzliche weiträumige Bebauung auf dem Gelände am Eselsberg. Die neuen, strengen und mächtigen Behältnisse, insbesondere aber deren “Inhalt” mit Richtung Technologie verlangten zwingend nach einem Äquivalent in Form von Naturgestaltung und Kunst, das mit der Einrichtung eines KUNSTPFADES gestaltet werden konnte.
Mit der Unterstützung durch das Land Baden-Württemberg, der Stadt Ulm, der Ulmer Kunststiftung, den Bauherren mehrerer Forschungsinstitute und der Industrie, konnten bis heute über 5O Werke international bekannter, aber auch junger, begabter Künstler in diesem Kunstraum aufgestellt werden, um so den Beschäftigten in der Wissenschaftsstadt, wie auch einem größeren Publikum die
Begegnung mit moderner Kunst zu ermöglichen.
Christine Söffing, geb. 1964 in Dortmund/Westfalen studierte Kunstgeschichte, Germanistik, Informatik, Psychologie und Kunst in Münster, Erlangen und Augsburg. Seit 1992 ist sie freie Künstlerin und Dozentin für künstlerische Kurse im Bereich Zeichnung, Malerei, Skulptur, Video für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Von 1996 bis 2001 war sie Fachbereichsleiterin für Musik und Kunst an der Volkshochschule Augsburg, 2009 hatte sie ein Projektstipendium Kunst-Wissenschaft-Wirtschaft, Künstlerdorf Schöppingen.
Seit 10/2010 ist sie künstlerische Beraterin des Musischen Zentrums der Universität Ulm und leitet die Gruppe Experimentelle Musik & Kunst (EMU). Sie beschäftigt sich mit künstlerischer Forschung zur Synästhesie.
2013 erhielt sie den Helmut Baitsch-Förderpreis für Wissenschaft & Kunst der Universität Ulm.
Mehr Informationen unter https://www.synaesthesiewerkstatt.de/