Maria Telkes geb. 12.12. 1900 in Budapest, gest. 2.12. 1995 in Budapest
von Brigitte Nguyen-Duong
Maria Telkes war eine ungarische Biophysikerin, die nach ihrer Promotion in Budapest in die USA auswanderte. Dort forschte sie hauptsächlich am Massachusetts Institute of Technology (MIT) zum Thema Solarenergie. 1947 entwickelte sie gemeinsam mit der Architektin Eleanor Raymond das erste Privathaus, welches das ganze Jahr komplett durch Solarenergie geheizt werden konnte.
Das „Dover Sun House“ kam ohne aktive photovoltaische Elemente nur aufgrund seiner speziellen Bauweise ohne weitere Heizung aus. Ein Sonnenkollektor aus zwei Glasplatten und einer schwarzen Metallplatte wurde nach Süden ausgerichtet. Die erwärmte Luft wurde über Ventilatoren zum Energiespeicher geleitet. Ungewöhnlich war vor allem Maria Telkes Idee, für die Speicherung der Wärmeenergie Natriumsulfat (Glaubersalz) zu verwenden, und zwar 28 Tonnen davon. Zum Speichern und wieder Abgeben der Wärmeenergie wurde der Aggregatzustandswechsel, also das Schmelzen und Wiederverfestigen von Natriumsulfat bei einer Temperatur von 32 °C, genutzt.
Das Dover Sun House hatte zu seiner Zeit ein großes Medienecho, da es durch ein reines Frauenteam umgesetzt worden war. Das Konzept der Wärmespeicherung mittels Glaubersalz erwies sich allerdings als weniger erfolgreich, da einerseits die Tanks angegriffen wurden und schnell rosteten, andererseits auch die Kollektoren zu sehr an Leistung verloren. Sonnenenergie zur Wärmegewinnung zu verwenden ist hingegen eine Idee, der heute immer größere Bedeutung zukommt.
Maria Telkes starb mit fast 95 Jahren bei einem Besuch in ihrer Heimatstadt Budapest.
Weiterlesen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Dover_Sun_House
https://architectuul.com/architecture/dover-sun-house
Quellen:
https://wirtschaftdirekt.at/2020/04/27/erfinderinnen-die-uns-waermen/