von Maria Schmelter
Der Generationswechsel
Erst dachte ich, ich als „Newcomer“ habe zum 20jährigen Jubiläum – ich bin jetzt seit 4 Jahren dabei – nichts beizutragen. Doch dann kam mir eine Idee.
Vor 20 Jahren, also 2002 wurde ViLe gegründet, und auch das Lerncafe nahm seine Arbeit auf. Da war ich 49 Jahre alt, stand ohne Gedanken an Rente voll im Berufsleben und war bemüht meinen Alltag gut über die Runden zu bringen. Ganz bestimmt war ich nicht auf der Suche nach einem neuen Hobby.
Ich wurde zu dieser Zeit im Büro gequält, mich mit den Grundlagen der neuen Technik vertraut zu machen und hatte dazu nicht die geringste Lust.
Das Ansinnen von ViLe – älteren Menschen Anreize zu geben, sich mit Computern zu befassen, wäre also bei mir voll ins Leere gelaufen.
Wie kam ich aber nun dennoch dazu? Seit 5 Jahren im Ruhestand war ich auf der Suche nach neuen Betätigungsfeldern und stieß auf das Angebot einer Schulung für Onlineredakteure des Lerncafes. Da ich über einige Anwendungsgrundlagen für die Arbeit am Computer verfügte und sehr gerne schrieb, auch an einem Schreibkurs teilnahm und diesem Hobby mehr Zeit und Raum widmen wollte, meldete ich mich. Ich konnte zwar aus terminlichen Gründen nicht an der Schulung teilnehmen, hatte aber eine Geschichte mitgeschickt, die ans Lerncafe weitergeleitet wurde.
Die Redakteurin meldete sich bald und fragte, ob ich zur nächsten Ausgabe „Europäische Nachbarn“ etwas beizusteuern hätte. Mir fiel sofort eine Geschichte ein, in der ich beschrieb, wie ich meine Freundin in Palermo nach 20 Jahren besucht hatte. Ich schickte sie an die Lerncaferedaktion, und sie wurde angenommen. Seitdem habe ich für jede Ausgabe etwas geschrieben und freue mich immer darauf. Nur für die Jubiäumsausgabe wollte mir partout nichts einfallen, bis mir die Idee kam, den Generationswechsel mal unter die Lupe zu nehmen.
In 20 Jahren verändert sich so manches, vor allem im Alter, die körperliche und geistige Gesundheit, die Beweglichkeit……
So schieden also nach und nach einige Mitstreiter der 1. Stunde aus. Gesucht und gefunden wurde eine neue Redakteurin, die bereit war Neues zu probieren. In dieser Zeit des Aufbruchs kam ich dazu und wurde mit offenen Armen empfangen.
Zu einem gelingenden Generationswechsel gehört der Mut zur Veränderung. Dann, wenn die Alten jammern, es sollten doch Jüngere dazukommen, aber es sollte doch alles weitergehen wie bisher, gelingt er meist nicht – der Generationswechsel.
Beim Lerncafe ist er gelungen, und dazu gratuliere ich von Herzen.
