Warum ich bei der Aktion ‘Ein besonderer Tag’ mitgemacht habe.

von Dorothee Durka

Als ich im Jahr 2018 bei Vile die Ausschreibung zu der obigen Aktion las, war mir schnell klar, dass ich dazu etwas beitragen könnte. Es gab etliche besondere Tage in meinem Leben, und ich begann, im Kopf die am meisten besonderen zu sortieren und zu erinnern. Schließlich kamen mir vier Geschichten schreibenswert vor.

Meine Themen waren:

1. Johann Sebastian Bach, Freiburg und die Hohe Messe h-moll, 2. Mai 1961

2. Die Reise (meines Sohnes) nach Madagaskar

3. Mein Vater

4. Der Tag, an dem ich Billy Wu kennenlernte, und was darauf folgte

Alle Geschichten beziehen sich allerdings nicht nur auf einen Tag, sondern auf alle folgten noch weitere Tage, ja sogar Jahre.

Zu 1:
Freiburg, wo ich drei Semester an der Uni und im Bachchor verbrachte, ist bis heute für mich eine Traumstadt geblieben, in die ich immer mal wieder gern gereist bin, und was die h-moll-Messe angeht, so habe ich sie inzwischen 13 – 14 Mal gesungen siehe meinen Bericht im LC 87, habe mehrere Aufnahmen davon und versäume keine Gelegenheit, sie live zu hören.

Zu 2:
1993 gab es noch keine Handys, jedenfalls nicht in meiner Familie, und so folgten der Abreise meines Sohnes 6 Wochen des Wartens und Bangens, ob alles gut gehen würde. Es ging alles gut, nach 6 Wochen waren die Jungen wieder zu Hause.

Zu 3:
Der besondere Tag war der, an dem ich in den Weihnachtsferien – früher als geplant – meinen 77-jährigen Vater besuchte, der ca. 550 km entfernt wohnte. Darauf folgte eine wunderschöne Woche, in der ich ihm viele Wünsche erfüllen konnte, die seine letzten sein sollten: Besuche bei Verwandten, Besuche von Krippen, Einladung von Verwandten, seine Lieblingsspeisen. Am Ende dieser schönen Woche verstarb er ganz plötzlich im Beisein von meinem 5-jährigen Sohn und von mir.

Zu 4:
Mit Billy Wu, einem Hongkong-Kanadier, bin ich nun schon seit 18 Jahren interkontinental befreundet. Wir haben uns zwar seit 2013 nicht mehr persönlich getroffen, sind aber immer noch in Kontakt per E-Mail.

Von meinen vier Einsendungen (von insgesamt 8) wurden zwei preisgekrönt: den 1. Preis bekam die Geschichte von Billy, den zweiten die von meinem Vater. Darüber habe ich mich natürlich sehr gefreut und die ausgesetzte Belohnung, die Teilnahme am Seminar über Digitalisierung, im Jahr 2019, gern angenommen.

Das Beschreiben dieser Erlebnisse hat natürlich Erinnerungen aus der jeweiligen Zeit wieder lebendig gemacht, und deshalb war das Niederschreiben selbst auch ein besonderes Erlebnis.

Als Folge der Aktion habe ich das Lerncafé wahrgenommen und dafür schon einige Geschichten geschrieben.