Die Parteien sind sich so ähnlich. Was soll man da wählen. So oder ähnlich äußerte sich ein Fernseh-Reporter, als er in einer Liveschaltung nach seinem Eindruck gefragt wurde. Wie soll man sich bei der bevorstehenden Bundestagswahl entscheiden, wenn der Reporter richtig lag? Und vieles spricht dafür.
Der Wähler, gleich ob Mann oder Frau, kann sich dann nur noch nach den Personen richten, die von den Parteien besonders herausgestellt werden.
Bei der CDU ist das Friedrich Merz. Ein Reporter sagte, Merz lasse sich auf der Sänfte der hohen Umfragewerte ins Kanzleramt schaukeln. Wo sind die bahnbrechenden Ideen?
Die SPD verlässt sich ganz auf die Popularität des bisherigen Bundeskanzlers Olav Scholz. Andere Namen hört man nicht oft. Der meist zögerliche Scholz ließ Führungsqualität vermissen, als sich die Partner der Ampelkoalition gegenseitig zerfleischten.
Bei den Grünen kennt man Robert Habeck. Das Amt des Bundeswirtschaftsministers hat ihm geschadet. Seine Idee, für die Bundeswehr 5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts aufzuwenden, ist angesichts der vielfältigen Bedrohungen zwar richtig, aber unrealistisch.
Größere Chancen auf Wählerstimmen hat noch die AfD. Ihre Spitzenkandidatin ist Alice Weidel, eine Frau mit guten Verbindungen in die Schweiz. Als Kanzlerin kann man sie sich nur schwer vorstellen. Sie duldet die Rechtsradikalen in ihrer Partei und will die EU verlassen. Wie so etwas ausgeht, beweist England.
Wer die Spitzenkandidaten der größeren Parteien betrachtet, ist nicht schlauer als zuvor. Die Wahl wird zur Qual.
Horst Westphal