Sie entwickelte Molekularsiebe, Zeolith Y und einen künstlichen Smaragd

Edith Marie Flanigen, Chemikerin und Erfinderin

von Erla Spatz-Zöllner

Edith Marie Flanigen wurde 1929 in Buffalo, New York, geboren. Schon in der Schule begeisterte sie ihr Chemielehrer für das Fach Chemie. Zusammen mit ihren beiden Schwestern Joan und Jane studierte sie Chemie am D’Youville College. 1952 erwarben Edith und Joan den Master of Science in anorganischer physikalischer Chemie. 

Nach dem Chemiestudium war sie in der chemischen Industrie bei Union Carbide und Universal Oil Products (UOP) als eine der ersten Frauen in leitender Position tätig. Obwohl seit 1994 im Ruhestand, blieb sie weiter Beraterin von UOP. Insgesamt entwickelte Flanigen über 200 neue synthetische Materialien, darunter sogenannte Molekularsiebe, wie Zeolithe, kristalline Alumosilikate, die wie Siebe nur Moleküle einer bestimmten Form und Größe durchlassen. Diese Molekularsiebe dienen als Katalysatoren, Adsorptionsmittel, Ionenaustauscher und Wasserenthärter, da sie die Trennung chemischer Substanzen ermöglichen. Eine wichtige Erfindung war die Substanz Zeolith Y. Dieses Mittel erhöht die Ausbeute an Benzin und Diesel bei der Verarbeitung von Erdöl zu unterschiedlich langen Kohlenwasserstoffen.

Ein Molekularsieb (Foto Thomas Splettstoesser)
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Edith Flanigen erfand außerdem einen künstlichen Smaragd. Dieser Edelstein wird für Maser benötigt. Dies sind Apparate zur Erzeugung oder Verstärkung eines kohärenten Strahls elektromagnetischer Wellen im Mikrowellenbereich, wobei die Wellen untereinander eine feste Phasenbeziehung haben, wie Laser im Lichtbereich. Darüber hinaus erbrachte sie Pionierleistungen bei der Anwendung der Infrarotspektroskopie. Dieses Verfahren ist wichtig zur quantitativen Bestimmung bekannter Substanzen und zur Strukturaufklärung von unbekannten Substanzen.

Sie ist Inhaberin von mehr als 100 US-amerikanischen Patenten und wurde international mit zahlreichen wissenschaftlichen Auszeichnungen geehrt.

“If you’ve filled up your gas tank, washed your clothes, or read about the ongoing efforts to clean up after the Fukushima nuclear accident in Japan, then you’ve encountered the work of Edith Flanigen.”

Quellen:

https://nationalmedals.org/laureate/edith-flanigen/

https://de.wikipedia.org/wiki/Edith_M._Flanigen

https://www.invent.org/inductees/edith-flanigen

https://www.catholicscientists.org/catholic-scientists-of-the-past/edith-m-flanigen

https://physicstoday.scitation.org/do/10.1063/pt.6.6.20190128a/full/